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Liebe Freunde,
Ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachtstage & habt Jesu Geburtstag ausgiebig gefeiert …
Ich war (wie immer) bei den Kindern & wir hatten definitiv Spaß :-). Vormittags gab’s die Weihnachtsgeschichte, damit auch alle wissen, worum es geht und warum es Geschenke gibt. Zum Mittagessen gab’s Spagetti & Hühnchen & Salat (was hier das Festmahl ist) & diesmal was ganz besonderes zum 1. Mal in ihrem Leben gab es Eis zum Nachtisch (der Manager von Shoprite (unser Supermarkt hier) hat mir extra bescheid gesagt als der Lkw aus Südafrika ankam, so konnte ich auch gerade noch eine der 5l Boxen ergattern). Mehr als satt freuten sich nun alle aufs Aufmachen der Geschenke, neue Klamotten, Schuhe, Handtücher für alle, ein Päckchen mit Capies aus Deutschland …
Wie immer war einiges los seitdem ich euch das letzte Mal geschrieben habe, ich erzähle euch mal ein bisschen …
Im November hatte ich Besuch aus Deutschland 🙂 und nachdem ich mein Seminar in Manica (Thema Berufung) beendet hatte haben wir die Nacht im ‘Casa Messica’
verbracht … da gab es wenigstens Wasser und wir konnten mal die Haare waschen … nichts ist selbstverständlich auf dieser Welt 😉 … ja, jedenfalls kam der Besitzer an unserem Tisch vorbei, als wir gerade beim Abendessen waren und (wie immer, wo ich auftauche) erzählte mir von seinen momentanen Schwierigkeiten dort und meinte dann zum Schluss, ich sollte an Weihnachten wieder kommen, worauf ich antworte, da sei ich bei den Kindern. „Bring sie hierher!“ meinte er, worauf ich erstmal nicht wusste was am besten antworten, weil wer soll das bezahlen? Schön wärs ja schon … . Dann fragte er mich, wie viele Kinder ich hätte. „15 im Kinderheim und 15 leben noch auf der Strasse“. „Bring sie alle hierher, ich lade sie auf ein Essen ein“. Jetzt wurde es interessant. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, er meinte es wirklich ernst und am 18. Dezember war ich mit all den Kindern und noch ein paar Erwachsenen zum Mithelfen dort, und wir wurden nicht nur auf ein Essen eingeladen, sondern Mittagessen, Abendessen, eine geführte Wanderung durch den Park, durften im Pool schwimmen, die Nacht dort verbringen und ein leckeres Frühstück gab es auch noch!!
Als wir beim Abendessen waren kam jemand von den Leuten, die aufgrund der Einladung zum Abendessen bei Kerzenlicht & Weihnachtsliedern usw. gekommen waren, auf mich zu und fragte ob er Getränke für die Kinder kaufen dürfe … natürlich, nur zu … . Jetzt stellt euch vor diese Kinder haben noch nie in einem Restaurant gegessen, sind noch nie in einem Pool geschwommen und haben noch nie in einem Hotel geschlafen … was für ein Spaß!! Die Jungs vom Team haben mir erzählt, sie seien vor dem ins Bett gehen vor lauter Freude auf den Matratzen rumgesprungen (der Besitzer muss ja nicht alles wissen) … bis heute reden sie immer noch über ihre Erlebnisse dort …. UND wir sind eingeladen wieder zu kommen … 😉
Ursprünglich meinte der Besitzer, sie würden die Kerzen verkaufen, um damit dann wenigstens das Personal zu bezahlen, das die Zimmer reinigt (was völlig okay gewesen wäre), aber an dem Abend entschied er sich spontan um, begeistert von den Liedern, die unsere Kinder für die Gäste sangen, und gab mir das Geld, um damit was für die Kinder zu kaufen (daher die Hähnchen & das Eis bei der Weihnachtsparty), so gingen wir also sogar noch mit Geld nachhause … wow … Gott … 🙂
Auf dem neuen Grundstück…
Das 1. Haus ist so gut wie fertig (fehlen nur noch Fenster & Türen, das Haus an sich steht), wir bauen nun das „Bad/Dusch/Klohaus“, haben mit dem 2. Haus begonnen, bauen eine riesige Machessa als Aufenthalts-/Eß-/Gebets-/Lehr-/und was weiss ich noch alles Raum, african style mit Strohdach – und das alles gleichzeitig – alles bisschen der Wahnsinn, und das während der Regenzeit – aber wir brauchen einfach alles gleichzeitig, muss also irgendwie funktionieren. Wir hoffen sehr, dass die ersten Kinder während der ersten zwei Januarwochen einziehen können, weil da hier das Schuljahr anfängt und ich sie dieses Jahr in der Schule sehen will, ich nicht möchte, das sie noch 1 Jahr verlieren. Keine Ahnung, wie wir das alles finanzieren, aber wenn Gott uns das Geld gibt diese
Häuser zu bauen, diese Kinder anvertraut, dann weiss Er auch, dass sie täglich was zu essen brauchen (was wohl die grösste Ausgabe ist, soweit ich das beurteilen kann); dann ist es nicht mehr ein warmes Essen pro Woche, so wie bis jetzt, sondern 3x täglich, aber ich glaube das wird … .
Abgesehen davon habe ich dem Stadtteilleiter (im Glauben) versprochen, dass wir 10 Kinder aus dem Stadtteil sponsern werden, die im vergangenen Jahr nicht in der Schule waren, weil sie sich die Schuluniform, Schulmaterial usw. nicht leisten konnten. Ich hatte den Eindruck, dass Jesus das möchte, dass wir auf die Art ein Segen für den Stadtteil sind, ein kleiner Anfang, aber immerhin … .
Im Gefängnis …
hatten eine weitere Taufe im November – wir feierten das Ende des alten Lebens, der alten Gewohnheiten ohne Gott und den Beginn des neuen Lebens mit & für Gott … 🙂 am 23. Dezember hatten wir das Privileg den diesjährigen Weihnachtsgottesdienst zu übernehmen … ich hatte für 500 Häftlinge vorgeschlagen, was ich schon ziemlich viel fand, aber als ich mit dem Direktor sprach fragte er mich, ob nicht das gesamte Gefängnis teilnehmen könnte, was momentan gute 800 Leute sind … wegen mir … klar …; um es , ́kurz zu machen, es war der Hammer, was für eine Gnade, ALLE Häftlinge auf einen Haufen, auch die Moslems und ich durfte die Weihnachtsbotschaft & das Evangelium predigen … sie hörten aufmerksam zu … und viele viele entschieden sich zum ersten Mal ab jetzt mit Gott zu leben … . Dann gab es Brot & Saft für alle (ein typischer Snack hier) … .
Und all das passiert inmitten von riesigen Schwierigkeiten, Verleumdung, kaum Wasser (gerade nur ca. alle 3 Tage und da auch nur kurz & wenig), da nutzt mir meine Waschmaschine auch nichts ;-), mir die Augen von der Sonne weh tun, während ich mehr Zeit als mir lieb ist in der Autowerkstatt verbringe und trotzdem nichts vorwärts geht, das Auto nicht gerichtet ist, mein ältester Hund das zeitliche gesegnet hat (der erste, den ich hatte) … aber wie dem auch sei, Gott hat uns keinen Rosengarten versprochen, nicht behauptet, das Leben wäre immer leicht, aber dass Er mit/bei uns ist, uns Kraft & Gnade schenkt und wir überwinden!!
Im Krankenhaus …
bleiben dran … das Team hat sich vergrössert – echt eine Gebetserhörung!
Jugendgottesdienst …
Weiterhin jeden 1. Sonntagnachmittag im Monat und jedes mal super … bin stolz auf „mein“ Team, sind echt Helden! Hatten letzten Sonntag ein Treffen, bei dem es darum ging ob/wie weiter, einfach weil nun wieder 1 Jahr zu ende und somit ein guter Zeitpunkt für Feedback ist und alle einstimmig waren der Meinung wir machen weiter. Hier in Chimoio gibt es sonst auch nichts vergleichbares, jede Gemeinde macht ihr Ding und das, was es an gemeinsamen Treffen für Jugendliche gibt, da wird nur zusammen gesungen, aber eher keine Anbetung, auch kaum Gebet, geschweige denn Message. Kriege auch immer wieder mit, dass die Jugendlichen, die regelmäßig kommen mehr und mehr mit Jesus unterwegs sind und das auch in ihre Gemeinden reinbringen, was ja der Sinn & Zweck der
Sache ist … 😉
Ausserdem habe ich eine Discipleship group für junge Leiter begonnen, jeden 2.
Sonntag abend um 18 Uhr für 6 Monate; war nicht meine schlaue Idee, sondern
Anweisung von oben; bekam auch gleich eine komplette Liste der Themen, um die es gehen soll; die Teilnehmerzahl ist auf 15 Leute begrenzt und ich glaube, die dabei sind sind genau die richtigen. Bis jetzt hatten wir drei, und die waren super gut & intensiv … .
Pastoren & Leitertraining für die an Iris angeschlossenen Gemeinden habe ich ebenfalls begonnen, jeden ersten Samstag im Monat. Ich war überrascht wie viele kamen, hungrig mehr zu wissen, Gott & die Bibel besser kennenzulernen … .
Eine weitere Gelegenheit, eine weitere Tür, die Gott mir vor kurzem geöffnet hat … gibt eine Gemeinde hier in Chimoio, die ‘Embaxada’ (zu deutsch Botschaft) heisst, wohl gerade die am schnellsten wachsende Gemeinde hier (haben vor 3 Jahren begonnen) … . Ich war bei einem Gottesdienst am Mittwoch abend (also unter der Woche) und es waren mehr als 1000 Leute dort; einer meiner Teammitglieder und Freunde ist gut mit dem Leiter befreundet und hat ihm wohl immer wieder von mir erzählt, sodass er mich gebeten hat doch mal zu kommen um mich kennenzulernen. Eigentlich hatte ich tausend andere Sachen zu tun, aber irgendwas (oder besser irgendwer) brachte mich dazu nachdem ich bei den Strassenkindern war alles andere stehen & liegen zu lassen und statt dessen dort
hinzugehen. Nach dem Godi lud mich der Leiter zu einem Gespräch ein, es war kurz, vielleicht 10 Minuten, und obwohl ich zu der Zeit gerade selber etwas Ermutigung hätte brauchen können gab mir Gott Worte ihn zu ermutigen und innerhalb von Minuten entschied er (Gott hätte ihm das gesagt behauptete er), dass ich die 1. Person bin, der er erlaubt seine Leiter zu lehren (ca 150 Leute), nicht weil ich weiss bin (sind schon viele Weisse vorbeigekommen meinte er), sondern wegen meiner Demut & ‚Einstellung’ und weil er glaubt, ich hätte der Gemeinde was zu geben, was ich lebe. So war ich letzten Freitag eingeladen, was auch immer ich auf dem Herzen hätte dort zu lehren/weiterzugeben … wir begannen um 16 Uhr und endeten um 22 Uhr, nichts ist kurz dort, und nicht weil ich so lange redete, sondern weil Gott wirkte … war/ist echt ein Privileg & eine grosse Ehre …
Noch kurz ein praktisches Wunder von letzteter Woche …
Ich musste zum Tüv (ja, sowas gibt es hier; die meisten gehen zwar nicht hin, weil ihre Autos eh durchfallen würden, aber dann muss man jedes mal die Polizei schmieren, wenn man angehalten wird, wozu ich keinen Bock habe, steh mehr auf legal als auf Bestechung) … hatte euch ja schon gesagt, dass ich Stunden & Tage erfolglos in der Autowerkstatt verbracht habe … und mein ‚es stimmt was nicht mit dem Motor Licht war immer noch an’ … konnte am Schluss auch zwischen dem Ausflug nach Messica, den Weihnachtseinkäufen und der Missionarsweihnachtsfeier (für die ich auch noch verantwortlich war) einfach keine Zeit mehr finden, die Spur einstellen zu lassen … so hab ich dann einfach beschlossen Gott muss sich drum kümmern, kann jetzt auch nichts mehr machen und Bestechungsgeld werde ich keines zahlen … . Ja, jedenfalls sah der Prüfer über das eindeutig zu sehende Motorsymbol hinweg, die verstellte Spur nahm er nicht zur Kenntnis und zu allem Überfluss gingen die Scheibenwischer nicht, die eigentlich bevor ich das letzte Mal in der Werksatt war noch funktioniert hatten … grr … wie dem auch sei, es war das allererste Mal von all den Malen, wo ich dort war, dass einfach nur das grüne Papier aus dem Computer kam ohne irgendwelche aufgelisteten Mängel – verrückt – danke Jesus! Bei all den Polizeikontrollen, die es hier während der Weihnachtszeit gibt, hat man besser das Papier …
Grüsse aus Mosambik & ein gesegnetes neues Jahr,
Claudi
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My dear friends,
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